Die Münzsammlung der UBL ist mit ca. 83.000 Objekten eines der bedeutenden numismatischen Kabinette Deutschlands. Es handelt sich um eine universell angelegte Lehr- und Schausammlung, die zentrale geldgeschichtliche Entwicklungen unter internationaler Perspektive reich dokumentiert. Der Bestand deckt alle Epochen von der frühen griechischen Münzprägung des 6. Jh. v. Chr. bis zum ausgehenden 19. Jh ab. Auch die außereuropäische Münzprägung aller Kontinente ist mit umfangreichen Teilsegmenten vertreten. Das Hauptgewicht der Sammlung liegt auf den numismatischen Zeugnissen Europas. Hier sind die verschiedenen Zeiten und Regionen in großer Vollständigkeit repräsentiert. In zahlreichen Teilsegmenten (u. a. europäisches Mittelalter) ist der Leipziger Bestand dabei qualitativ herausragend. Den Ausgangspunkt der Münzsammlung bildeten numismatische Schenkungen einzelner Gelehrter im 18. Jh. an die Universität, zumeist wohl zusammen mit nachgelassenen Bibliotheken. Ihre Bedeutung und Größe verdankt die Leipziger Sammlung Ernst Gotthelf Gersdorf (1804-1874), der den Bestand zwischen 1850 und 1860 durch zwei Großankäufe (Sammlungen Karl Friedrich von Posern-Klett und Ferdinand von Reiboldt) und zahlreiche weitere Erwerbungen (u. a. Münzfunde wie Fund von Paunsdorf) um ca. 80.000 Objekte vermehrte.
Aufgrund der Auslagerung der Münzsammlung während des 2. Weltkriegs und ihrer vorübergehenden Verbringung in die Sowjetunion sind die Erschließungsdaten der Vorkriegszeit nicht mehr verwertbar und werden seit etwa 1970 durch die Erarbeitung moderner Nachweise ersetzt. Die Kriegsverluste betragen ca. 10.000 Objekte.