MMT Potsdam 2016


Güttler-Medaille zum 13. Deutschen  und 24. Mitteldeutschen Münzsammlertreffen

in Potsdam vom 17. -19. Juni 2016

Die von Peter-Götz Güttler zum diesjährigen Mitteldeutschen Münzsammlertreffen vorgelegte Medaille  ist sowohl thematisch als auch bildlich dreigeteilt. Damit erfasst der Künstler  im oberen Teil der Medaille das Thema des Treffens, im unteren Feld werden die Zweckdaten der Veranstaltung  und im Revers ist wohl eines der markantesten Gebäude, die Potsdamer Garnisonkirche, in ihrer ehemals ganzen Pracht dargestellt.

Unter der Überschrift „Potsdamer Toleranz“ veranstalten die Potsdamer Münzfreunde das gesamtdeutsche Münzsammlertreffen. Obwohl bei der frühen Planung der Veranstaltung die Aktualität des ausgewiesenen Themas nicht vorhersehbar war, ist sie zum gegenwärtigen Zeitpunkt das beherrschende Thema in Europa, Deutschland und auch in Potsdam. Unter der Überschrift „ Der grosse Kurfürst Friedrich Wilhelm gewährt den Hugenotten dauerhaft Asyl“, ist ein nicht enden wollender Zug fliehender Menschen ins Bild gesetzt. Vor diesen zu bemitleidenden Menschen, vom Künstler eindrucksvoll durch Kranke, Kinder, Frauen und ältere Flüchtlinge dargestellt, steht der große Kurfürst, sie gleichsam begrüßend  mit dem bekannten Edikt von Potsdam vom 29. Oktober 1685 in der Hand. Vorangegangen war die Aufhebung des Ediktes von Nantes(1598) am 18. Oktober 1685, das den französischen Protestanten, den Hugenotten, die bis dahin garantierte freie Religionsausübung  untersagte. Damit setzte ein großer Flüchtlingsstrom in die Europäischen Länder ein. Im Potsdamer Edikt versprach der große Kurfürst den Hugenotten Religionsfreiheit und Privilegien in Brandenburg-Preußen. Daraufhin wandte sich der Flüchtlingsstrom vor allem in Richtung Brandenburg-Preußen, so wie es der Kurfürst Friedrich Wilhelm  zum Wohl seines damals im Vergleich zu Frankreich nicht gerade fortschrittlichstem Land auch wollte. Dem Betrachter des historischen Bildes drängt sich förmlich die  gegenwärtige Aktualität  der Flüchtlingsproblematik auf. Der aktuell nicht enden wollende Zug von Flüchtlingen in Richtung Deutschland sieht nicht anders aus, als es der Künstler eindrucksvoll auf der Medaille abgebildet  hat.

Die   historische Abbildung  wird ergänzt durch die Darstellung der von Boumann von 1751 – 1753 errichteten Französischen Kirche. In Anlehnung an das Pantheon in Rom ist es ein schlichter Kuppelbau, dessen Eingang durch einen  Portikus betont wird. Die beiden den Eingang flankierenden Figuren – Liebe und Hoffnung – sowie die zwei Reliefs darüber – Zinsgroschen und Austreibung aus dem Tempel stehen  ebenfalls in direktem Bezug zur Gegenwart und sind vom Künstler gewollt ins  Bild gesetzt. Neben der französischen Kirche ist  ein früher brandenburgischer Denar(Danneberg Nr. 28/Bahrfeld Nr. 163, geprägt um 1220) entdeckt um 1860 nahe der französischen Kirche abgebildet. Er wurde vom Potsdamer Naturwissenschaftler Julius Lange 1862 beschrieben. Ein Hinweis  des Künstlers auf die weit in die Vergangenheit reichende numismatische Tradition Potsdamer Numismatik.

In der unteren Hälfte der Medaille wird in einer Zweckinschrift Anlass, Ort und Zeitpunkt der Veranstaltung genannt. Darunter weist  die umrankte Zahl „50 Jahre“  auf das in diesem Jahr zu begehende Gründungsjubiläum der „Potsdamer Münzfreunde e. V.“  hin. Die Jahreszahlen 1966 – 2016 erklären den genauen Zeitrahmen. Als Mitveranstalter sind die Logos der Deutschen Numismatischen Gesellschaft und der Sächsischen Numismatischen Gesellschaft rechts und links der Zweckinschrift abgebildet. Das große G steht für Peter-Götz Güttler.

Im Revers hat der Künstler die  Potsdamer Garnisonkirche in den Mittelpunkt  gestellt. Er unterstreicht mit dieser Darstellung   ihre große städtebauliche Bedeutung für das Stadtbild von Potsdam.  Damit greift Güttler  ein zweites, nicht weniger brisantes aktuelles Thema auf. Der Wiederaufbau der Kirche ist umstritten. Ähnlich wie beim Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche, der ebenfalls begleitet war von heftigen Pro- und Kontradiskussionen, ergreift Peter-Götz Güttler eindeutig Partei für den Wiederaufbau, so wie er es auch schon in Dresden getan hat. Das Logo der Potsdamer Münzfreunde umrahmt und beschützt gleichsam diese Barockkirche. Am Fuße der Kirche, rechts und links bzw. mittig angeordnet sind die wesentlichen Fakten aufgeführt. 1945 zerstört/1968 abgetragen/1733 (erbaut)Garnisonskirche/(Erbauer)A. Gläser  nach Ph. Gerlach. Gleichsam als Vermächtnis steht unter der Kirche „Geplanter Wiederaufbau“, der ja nach Plänen der Befürworter bis spätestens 2018 beginnen und 2020 beendet sein soll. Bleibt zu hoffen, dass die derzeit noch fehlenden 18 Millionen Euro von den insgesamt notwendigen 38 Millionen  Euro ebenfalls noch aufgebracht  werden.

Peter-Götz Güttler hat eine Medaille mit tiefer Sinnhaftigkeit und Aktualität vorgelegt, die sich dadurch besonderes auszeichnet.

 

Daten zur Medaille:

Durchmesser 105 mm

Material Weißmetall

Auflage maximal 80 Stück

Preis 85 Euro zzgl. Porto und Versand

 

Die Medaille kann über die Sächsische Numismatische Gesellschaft bezogen werden. Sende Sie hierzu eine Nachricht über Kontakt oder teilen Sie den Kaufwunsch im Rahmen der Anmeldung zum Mitteldeutschen Münzsammlertreffen mit.